Die Walliser Klangwelt, geprägt von Tambouren und Pfeifern, dem Autobahnlärm, Glockengeläut und dem Getöse der FA-18, dem Plätschern der Suonen und dem Surren der Seilbahnen, verschmilzt zwischen Ebene und Hochgebirge zu einem vielschichtigen Sound System mit kontrastreichen Rhythmen und Klängen - manchmal in Harmonie, manchmal wie eine Kakofonie.
Diese Ausstellung stellt das Zuhören in den Mittelpunkt. Der Rundgang ist eine Einladung, mit offenen Ohren die Merkmale und Entwicklungen der Walliser Klanglandschaften im 20. Jahrhundert zu entdecken.
Der gesellschaftliche Wandel wird von Alltagsgeräuschen, Stimmen und Musik begleitet. Es sind sensible Spiegelbilder menschlicher und nichtmenschlicher Aktivitäten und abwechselnd Kommunikationsmittel, Identitäts- und Tourismussymbole, Beschwerdegrund oder Kulturgut. Diese Bilder gewähren uns einen besonderen Einblick in die Entwicklung des Territoriums und in unsere Wahrnehmung.
Im Dialog mit den behandelten Themen begleiten Klangkreationen, realisiert von der EDHEA (Schule für Gestaltung und Hochschule für Kunst Wallis) und der Künstlerin Abril Padilla, den Rundgang durch die Ausstellung. Das Verfahren koppelt die historische Perspektive mit einer sinnlichen Erfahrung und fordert so das Publikum auf, die Ohren zu spitzen und das Hören als Mittel zum Verständnis der Welt zu betrachten.
Nehmen Sie Ihren eigenen Rhythmus auf - willkommen im klingenden Wallis.
Diese Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Abteilung Klangkünste der EDHEA, der Abteilung für Zeitgeschichte der Universität Lausanne und dem Archiv von RTS.
Eine Ausstellung für alle
Ob die «Ohren auf Durchzug» stehen oder man ein feines Gehör hat, jede Person hat eine intime und persönliche Beziehung zum Klang.
Gedacht für ein breites Publikum, lädt Wallis Sound System die Besucherinnen und Besucher ein, sich dieser Wahrnehmungen bewusst zu werden.
Rund um die einfache Erfahrung von Stille, dem Feststellen der schmalen und sehr persönlichen Grenze zwischen Klang und Lärm, oder der Komplexität des alltäglichen Klangbads können Jung und Alt, allein oder in der Gruppe, stille und visuelle Spuren ihres Besuchs hinterlassen und gleichsam einen stummen Dialog führen mit denen, die vor ihnen da waren und denen, die danach kommen werden.
Drei Echos
Als Echo dazu sind in den Dauerausstellungen der drei Walliser Kantonsmuseen Klanginstallationen zu hören, gleichermassen als ergänzende Resonanzen.
- Im Kunstmuseum gibt Marcus Maeders Perimeter Pfynwald einen akustischen Einblick in die Auswirkungen des Klimawandels auf den Pfynwald (VS)
- Im Naturmuseum erzählt Melting Landscapes von Ludwig Berger in Ton und Bild vom Schmelzen des Morteratsch-Gletschers (GR)
- Das Geschichtsmuseum baut eine Auswahl von Vinyl-Schallplatten aus den Sammlungen der Mediathek Wallis - Martigny in den Museumsrundgang ein und verwandelt das Museum auf Valeria in eine riesige Jukebox
Rund um die Ausstellung
Performances, Konzerte, Workshops, eine Klangjagd, ein Besuchs-Kit für Familien: Das Programm verspricht, rhythmisch und temporeich zu werden. Begleitend zur Ausstellung ist für Schulklassen ein Workshop vorgesehen.
Termine und Details folgen auf unserer Agenda-Seite
Publikation
Wallis Sound System. Zeitgenössische alpine Klänge.
Eine Publikation in zwei Sprachversionen (deutsch/französisch) versammelt zwanzig Autorinnen und Autoren mit unterschiedlichem Background rund um das multidisziplinäre Forschungsobjekt der Klangwelt, herausgegeben von Hier und Jetzt in Zürich.
Vinyl-Schallplatte
Die Klangkreation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der EDHEA, die auf Originalaufnahmen aus dem Wallis basiert und eine zeitgenössische Interpretation der Klänge der Region bietet.
Praktische Informationen
« Wallis Sound System », eine Ausstellung des Geschichtsmuseums Wallis
Le Pénitencier, Sitten
Rue des Châteaux 24
vom 8. Juni 2024 bis zum 12. Januar 2025
Di-so : 11:00-17:00 Uhr (18:00 Uhr von Juni bis September)
Am 1. Sonntag des Monats freier Eintritt
Vernissage: Freitag, 7. Juni um 18 Uhr.
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